Hannapes (Hannappes) um 1800 |
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Wappen Aisne |
Die Picardie, bis 04.03.1790 ein Verwaltungsbereich. Hannappes kam dann zur Bildung der Departemente zu Aisne. Heute ist die Picardie eine Regionalbezeichnung und Aisne, nach dem Fluss benannt, eines von 3 zur Picardie gehörigen Departements. Teile der damaligen Picardie bis nahe Valenciennes gehören heute zu Nord-pas-de-Calais und die Beschilderung ist teilweise zweisprachig. |
Weitere Berufe im Ort waren 1795 die zur Versorgung des Ortes notwendigen Tätigkeiten, wie Schneider, Metzger, Böttcher, Schuhmacher, Händler verschiedenster Waren (Tabak, Stoff, Korn, Früchte, Pferde, Lebensmittel), Hufschmied, Drechsler, eine Betreiberin einer Pension, Brauer, Hirte, Polsterer, Zimmermann, Fuhrunternehmer, Gastwirt und weitere Berufe, wie sie in jedem Ort gebraucht wurden. Ebenso einen Grossbauern, einen Notar, einen Friedensrichter und einen Lehrer. Es ist eine für diese Zeit typische Sozialstruktur in Ortschaften dieser Größe. Die zahlreichen Hilfsarbeiter, eine Art Tagelöhner (in älteren Aufzeichnungen journalier), die jeweils dort, wo es etwas zu verdienen gab arbeiteten, gehörten, wie Pierres Familie zu den ärmsten Dorfbewohnern. Ein Teil der Bewohner war Landwirt und besaß etwas Land, ein weiterer Teil ist als Landarbeiter, als Pflüger oder Feldarbeiter verzeichnet. In der Auflistung ist ein Müllerjunge, aber kein einziger Müller oder Müllermeister mehr vertreten. Da es heute eine noch genutzte Mühle im Ort gibt ist zu vermuten, dass es zu dieser Zeit ebenfalls eine gab. Wahrscheinlich wohnte dann der Müller selbst untypisch in einem Nachbarort. Mühlen der Mon‘n‘euse waren zu dieser Zeit schon vorwiegend um Valenciennes. Das Durchschnittsalter der über 12-jährigen (erst ab da erfasst) beträgt 36 Jahre. Der älteste Bewohner ist Marie Anne Mette, verheiratete Dormay mit 75 Jahren, Mutter des im Ort lebenden Kornhändlers Joseph Dormay. Häufigste weibliche Vornamen sind Marie, Rosalie, Marguerite und Catherine und häufigste männliche Vornamen sind J. Baptiste, Joseph, François, Antoine und Pierre mit je etwa knapp 10 oder mehr Personen. Etwa zur Hälfte leben Männer und Frauen im Ort. Die Sozialstruktur ist damit für die Zeit durchaus typisch. Am 02. April 1795 war Pierres jüngste Schwester Marie Catherine Ester Monneuse geboren, sicher eine der jüngsten Einwohnerrinnen, und es wurde in der Wohnung wahrscheinlich zu eng. Pierre lebt zum Zeitpunkt der Auflistung schon nicht mehr im Ort. Vermutlich arbeitet er in einem Nachbarort und fand bei Verwandten Unterkunft. Für die Forschung hat dies die Konsequenz, dass er wahrscheinlich in einem anderen Ort rekrutiert wurde, denn, dass er mit 19 Jahren schon in der Armee war, ist nicht sehr wahrscheinlich. Das Rekrutierungsalter wurde erst später, mangels männlicher Bevölkerung nach einigen Kriegen deutlich herabgesetzt. So wissen wir von 1795 bis 1806 nicht genau, als was er arbeitete und wo er lebte. Paris hatte zu dieser Zeit aufgrund der Ereignisse auch eine hohe Anziehungskraft und ist als Aufenthaltsort nicht auszuschließen. Wir wissen von mehreren Monneuse und Moneuse dort in dieser Zeit. Er wird auch schon bei der Schlacht von Austerlitz mitgekämpft haben, denn die ersten Einheiten in Saalburg waren im Dezember 1805 alle bereits dort dabei. Für die Ansiedlung in Saalburg, wo der Beruf der Weber noch viel verbreiteter war, gestaltete sich seine Ausbildung als großer Vorteil. Mitte des 19. Jahrhunderts lebten 59 (!) Webermeister in Saalburg, wie eine Festschrift zu einem Jahrestag vermerkt. Denkbar ist auch, dass er eine Art des Webens aus seiner Heimat mitbrachte, die in Saalburg noch nicht so verbreitet war, das Barchenweben (auch Barchentweben) am mechanischen Webstuhl. So könnte er für seinen Lebensort und die Ansiedlung in Deutschland nach 1806 auch von wirtschaftlicher Bedeutung gewesen sein, was teilweise erklärt, dass er offenbar von keinem einzigen Bewohner verraten wurde. Diesem Verhalten der damaligen Bürger verdanken wir unsere Existenz in Deutschland seit über 200 Jahren. Ob man in Hannappes davon Kenntnis hatte, wissen wir leider nicht, halten es aber für unwahrscheinlich. |
Unter solchen Bedingungen arbeiteten Fileuse und Mulquiner, Spinnerinnen und Weber im 19. Jahrhundert, so auch Pierres ältere Schwester in Hannappes. Pierre, 2 seiner Söhne und 1 Enkel wurden Webermeister bis etwa 1880 in Saalburg/Saale in Deutschland |
Im oberen Bild ist zu sehen, dass rechts neben der Treppe ein großes Kellerfenster verschlossen wurde. Hier stand einst ein Webstuhl. Im Keller war die Luftfeuchtigkeit für die Funktion der Webstühle besser. Oben links das gleiche Haus auf einer der ältesten Postkarten, die wir aus Hannappes haben. Unten in einem dieser Keller, in denen die Weber arbeiteten, auch hier sehen wir das Fenster oben, also steht auch dieser Webstuhl in einem solchen Keller. Eine französische Internetseite beschäftigt sich mit dieser Berufsgruppe und Pierre François Joseph Monneuse wird um 1790 unter solchen Bedingungen den Beruf eines Webers (Tisseur, Mulquinier) erlernt haben. Seine ältere Schwester Marie Reine Monneuse war Spinnerin (Fileuse). Auch diese Tätigkeit, die viele Frauen und Mädchen im Ort ausübten, ist hier dargestellt. Sie wird wohl nicht die arme Müllertochter aus dem deutschen Märchen „Rumpelstilzchen“ gewesen sein, die Stroh zu Gold spinnen konnte, denn die Familie blieb recht arm, auch wenn es mit Beruf und Namen dem Märchen gleicht und so die Märchenfigur den Vornamen Marie Reine haben könnte. |
Blick entlang der Hauptstraße des Ortes, heute in diesem Bereich „Rue de Verdun“, damals „Rue des Ponts“, übersetzt - die „Brückenstrasse“, da sie den Kanal überquert, der zur Mühle und Schleuse führt. Karten hier beide Hannappes. |
Monneuse, Moneuse |
Association Mon'n'euse |
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Napoléon, 08.10.1806 |
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